Offene Ganztagsschule

Auf der Emst

Pädagogisches Konzept

Kalkofen 5

58638 Iserlohn

02371 – 959 958

ogs.emst@googlemail.com

Inhaltsverzeichnis

1.Vorwort

2.Rahmenbedingungen

2.1        Ausstattung / Räume

2.2       Tagesablauf / Zeitrahmen

2.3       Mitarbeiter / Team

2.4       Lebenssituation der Kinder

2.5       Kosten

 3.Grundgedanke, Leitbild und Ziele der pädagogischen Arbeit

3.1        Aufsicht / Sicherheit / Selbstständigkeit

3.2       Mittagessen

3.3       Hausaufgaben

3.4       Kursangebote

3.5       Freispiel

3.6       Pädagogisches Konzept zu den Schulanfängern

3.7       Professionelle Präsenz

4.Kooperation

4.1        Schule

4.2       Eltern

4.3       „Dritte“

5.Fort- und Weiterbildung

6.Öffentlichkeitsarbeit

7.Evaluation

8.Ausblick


1. Vorwort

Im Schuljahr 2006/07 wurde die Grundschule auf der Emst in eine Offene Ganztagsschule mit eigenständigem Erziehungs- und Bildungsauftrag umgewandelt.

Die OGS ist eine Weiterentwicklung der bis dahin bestehenden Betreuung von acht bis eins sowie dem SIT-Programm (Schulkinder in Tageseinrichtungen) und steht unter der Trägerschaft der Stadt Iserlohn.

Aktuell bestehen 5 OGS- sowie 2 Betreuungsgruppen mit jeweils 25 Kindern pro Gruppe.

2. Rahmenbedingungen

2.1 Ausstattung / Räume

Alle Räume werden mit Kindern und für Kinder als Räume zum Spielen, Essen, Ausruhen und miteinander aktiv sein gestaltet.

Zur Verfügung stehen im und am Schulgebäude:

  • Ø 3 Gruppenräume für die 1.- und 2.-Klässler (Klein Afrika, Zauberwald, Blaue Lagune) im Erdgeschoss des Schulgebäudes, die durch den Einzug einer Wand im Schulflur vom übrigen Schulbereich abgegrenzt sind
  • Ø 1 Gruppenraum angrenzend an den unteren Schulhof (Räuberhöhle) für die 3.- und 4.-Klässler
  • Ø 1 Gruppenraum im Pavillon (Villa Regenwald) für die Betreuungskinder
  • Ø Büro mit zusätzlicher Sitzmöglichkeit für Gespräche
  • Ø Speiseraum im Pavillon
  • Ø Regelklassenräume für die Hausaufgabenbetreuung
  • Ø Werkraum
  • Ø Forum
  • Ø Turnhalle
  • Ø Außengelände
  • Ø seit Februar 2011: 2 Bahnwaggons als zusätzliche Gruppenräume
  •  

Im Sommer 2015 wurden im Rahmen von Umbau- und Umräummaßnahmen alle Gruppenräume umgestaltet, um für die Kinder und Erzieherinnen eine gemütliche und wohnliche Atmosphäre zu schaffen (s. Pkt.3).

Gleichzeitig wurde der pädagogischen Arbeit eine neue Struktur gegeben: Von der Offenen Arbeit in die Gruppenarbeit.

Die 5 Gruppenräume sind so ausgestattet, dass sie den unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen der Kinder gerecht werden sollen.

In jedem Raum haben die Mädchen und Jungen die Möglichkeit, in gemütlichen Sitzecken zu lesen, zu spielen oder auch Musik zu hören.

Zusätzlich können sie die Lego-Ecken, Auto-Teppiche, den Kicker, verschiedene Tischspiele oder auch die Maltische nutzen.

Wir versuchen stets, das Raumkonzept sich ändernden Gegebenheiten anzupassen und weiter zu entwickeln.

Auch Vorschläge der Kinder wurden schon umgesetzt und haben bereits zur Raumgestaltung beigetragen.

 

Die Kinder kennen weder

Vergangenheit noch Zukunft,

und – was uns Erwachsenen kaum noch passieren kann –

sie genießen die Gegenwart.

                                                                                                     Jean de la Bruyère

2.2 Tagesablauf / Zeitrahmen 

Die Öffnungszeiten der OGS richten sich nach dem Bedarf der Familien. Geöffnet ist sie zurzeit

Montag bis Donnerstag : 7.00 – 16.30 Uhr

Freitag                          : 7.00 – 15.30 Uhr

an allen Schultagen in der OGS Auf der Emst und an allen beweglichen Ferientagen an verschiedenen Schulen (Emst, Saat Kilian, Bartholomäus).

 

Öffnungszeiten in den Ferien :

In den Osterferien 2 Wochen,

in den Sommerferien 3 Wochen

(bis zu weitere 3 Wochen sind buchbar: 50,-€/ Woche)

und in den Herbstferien 2 Wochen immer von 7.00 – 16.30 Uhr

an verschiedenen Schulstandorten Iserlohns

(Emst, Saat, Kilian, Bartholomäus)

In den Weihnachtsferien bleibt die OGS geschlossen.

 

Tagesablauf :

 Betreuung vor dem Unterricht                                7.00 – 8.00 Uhr

 > Freies Frühstück; die Kinder sollen den Tag in Ruhe beginnen und

  den Zeitpunkt des Frühstücks selbst wählen. Getränke werden

  angeboten.

> Die Betreuung vor dem Unterricht findet ausschließlich in den

   Betreuungsräumen im Schulgebäude statt.

 

Unterricht                                                              8.00 – 11.30 Uhr

 

Betreuung während der Unterrichtszeit              11.30 – 13.20 Uhr

(In Ausnahmefällen ab 10.45 Uhr)

> Spielen, malen, basteln bei freier Auswahl mit und ohne Anleitung

> Möglichkeit zu Gesprächen

> Freispiel auf dem Schulgelände (beaufsichtigt)

 

Mittagstisch

Es wird nach Möglichkeit in 3 Gruppen gegessen:

 12.00 – 12.30 Uhr, 12.30 – 13.15 Uhr und 13.20 – 14.00 Uhr

 

Freispiel (beaufsichtigt) auf dem Außengelände und/oder in den   

               Gruppenräumen

 

Qualifizierte Hausaufgabenhilfe

1. & 2. Schuljahr                                                  13.00 – 14.00 Uhr

3. und 4. Schuljahr                                              14.00 – 15.00 Uhr

Am Freitag findet keine Hausaufgabenbetreuung statt.

 

Kursangebote                                      zwischen 14.30 und 16.30 Uhr

Am Freitag finden AGs oder variable Angebote des festen Personals statt. Außerdem besteht die Möglichkeit zu Ausflügen oder auch Elternnachmittagen.

 

Abholzeiten

Montag – Freitag                                                   ab 15.00 Uhr

2.3 Mitarbeiter / Team

Die Kinder treffen in der OGS auf verlässliche Beziehungspersonen.

Dies sind 7 pädagogische Fachkräfte und 9 qualifizierte langjährige Betreuungskräfte, die bei der Stadt Iserlohn angestellt sind.

Das Team trifft sich 1-2mal im Monat zu einer Dienstbesprechung, an der in der Regel auch die Rektorin oder ein Mitglied des Lehrerkollegiums teilnimmt.

Neben organisatorischen Dingen tauschen wir uns hier über einzelne Kinder aus, legen Ziele fest oder evaluieren bestehende Regeln, Abläufe und Strukturen.

Der Austausch untereinander besitzt einen hohen Stellenwert, denn nur so können wir gemeinsam zum Wohl der Kinder arbeiten und entsprechende Ziele formulieren.

Einmal im Jahr findet ein pädagogischer Ganztag für das OGS-Team statt.

Dieser wird zum Beispiel zur Teamfindung oder auch zur Evaluation und Weiterentwicklung des Konzeptes genutzt.

Alle Mitarbeiterinnen nehmen regelmäßig an qualifizierten Fort- und Weiterbildungen teil.

Das Team wird ergänzt durch pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Kursleiter/innen aus verschiedenen Berufen und Vereinen, die in der Regel auf Honorarbasis angestellt sind, sowie durch Praktikanten/innen aus unterschiedlichen Schulformen.

2.4 Zur Lebenssituation unserer Kinder

Die meisten Kinder, die die OGS besuchen, leben im Einzugsgebiet der Grundschule Auf der Emst.

Durch die Aufhebung der Schulbezirke besuchen auch Jungen und Mädchen aus angrenzenden Stadtteilen unsere Einrichtung.

Die Familien suchen aus unterschiedlichen Beweggründen eine ganztägige Betreuung für ihre Kinder:

–     Erwerbstätigkeit beider Eltern oder des allein erziehenden Elternteils

–     Integrationshilfe

–     Belastung durch außergewöhnliche Umstände wie Scheidung, Arbeitslosigkeit oder auch Krankheit

–     Einzelkindsituation

–     fehlende Kontakte zu Nachbarschaftskindern

–     mangelnde Spielmöglichkeiten im häuslichen Umfeld

–     Hilfe bei den Hausaufgaben

Die Jungen und Mädchen haben verschiedene familiäre Hintergründe und kommen dem zur Folge aus ganz unterschiedlichen Wohnverhältnissen.

Die Freizeit einiger Kinder ist oft sehr stark vom Medienkonsum geprägt. Abgesehen von den schädigenden Inhalten vieler Fernsehsendungen und Computerspiele, sowie der mangelnden Kommunikation führt dies auch zu einem eklatanten Bewegungsmangel, der wiederum große Beeinträchtigungen in ihrem Lernen nach sich zieht.

Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die „früher“ in bestimmten Altersstufen in der Regel noch als selbstverständlich vorausgesetzt werden konnten, müssen heute oftmals in der OGS noch erlernt werden (Selbstständigkeit, Motorik, Konfliktverhalten…).

2.5 Kosten

Der Beitrag für die OGS ist abhängig vom Einkommen und schließt die Kosten der Mittagsverpflegung – mit Ausnahme der Ferien – ein.

Der Beitrag ist 12-mal jährlich, also auch in den Ferien und während einer Erkrankung des Kindes zu zahlen.

Nimmt bereits ein Geschwisterkind an den Angeboten der offenen Ganztagsschule in Iserlohn teil oder besucht eine Iserlohner Tageseinrichtung für Kinder, reduziert sich der Beitrag in der OGS um 50%, höchstens jedoch um 50,- €.

Die Kosten der Mittagsverpflegung wurden auf 12 Raten verteilt,

damit sie zusammen mit den Beiträgen erhoben werden können.

Wenn Angebote in den Ferienzeiten genutzt werden, sind die Kosten der Verpflegung für diese Zeiten gesondert zu zahlen.

3. Grundgedanke, Leitbild und Ziele der pädagogischen Arbeit 

OGS Auf der Emst – Wir bewegen uns!

Bewegung ist wichtig für die Entwicklung der Kinder.

Sie fördert die Schul- und Lernfreude sowie die motorische, soziale, emotionale und kognitive Entwicklung.

Bewegung ist förderlich für den Aufbau eines positiven Selbstbewusstseins und für die Gesundheit der Jungen und Mädchen.

Aus diesen Gründen rückt bei uns die Bewegung stets in den Vordergrund:

Es werden täglich AGs in der Turnhalle und / oder im Forum angeboten, die die Motorik fördern, und auch das naturnahe Außengelände wird bei fast jedem Wetter ausgiebig genutzt.

Unser Offener Ganztag ist ein verlässliches und die individuelle Entwicklung förderndes Angebot für Kinder der Grundschule Auf der Emst.

Es ist unser Bestreben, in unserem Hause eine gemütliche und wohnliche Atmosphäre zu schaffen, die den Kindern und Erzieherinnen den Lebensraum OGS als Ort des Wohlfühlens und ein Stück „zu Hause sein“ erleben lässt.

In der OGS erhalten die Kinder Anregungen und Unterstützung, ihr Leben selbstständig und eigenverantwortlich zu gestalten und soziales Miteinander zu lernen.

Wir streben eine vertrauensvolle und verlässliche Beziehung zwischen Kindern und Erzieherinnen an.

Die Wertschätzung und Aufmerksamkeit, die wir den Kindern schenken, soll ihre Gesamtpersönlichkeit stärken, um fähig zu werden, ihre gegenwärtige und zukünftige Lebenssituation zu meistern.

Durch die feste Gruppenleitung und personelle Kontinuität erleben die Kinder ein verlässliches Beziehungsangebot.

Die geregelte, überschaubare Tagesstruktur bietet dem Kind Sicherheit und Raum für die freie Entfaltung.

Die gemeinschaftlich erarbeiteten Gruppen- und Verhaltensregeln stärken die Kinder in ihrer individuellen Entwicklung und geben ihnen Orientierung und praktische Hilfen zur Findung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit. 

Dein Kind sei so frei es immer kann.

Lass es gehen und hören,

finden und fallen,

aufstehen und irren.

                                                         Pestalozzi

3.1 Aufsicht / Sicherheit / Selbstständigkeit 

Unser oberstes Ziel ist die Erziehung zur altersangemessenen Selbstständigkeit und Verantwortung der Mädchen und Jungen.

Wir möchten das Streben der Kinder nach Eigenständigkeit und Unabhängigkeit unterstützen, indem wir ihnen bestimmte Freiräume zugestehen und sie an den Umgang mit Gefahren heranführen: 

–        sie dürfen Räume innen oder außen zeitweise ohne unmittelbare Anwesenheit eines Pädagogen nutzen, wenn zuvor Verhaltensregeln vereinbart wurden und sich die Mitarbeiter davon überzeugt haben, dass die Kinder bereit und in der Lage sind, sich an die Regeln zu halten

–        die Jungen und Mädchen können geeignete Materialien, Werkzeuge und Sportgeräte im Außengelände nutzen, wenn sie nach ihrem Entwicklungsstand in der Lage und mit möglichen Gefahrenquellen vertraut sind

–        die Kinder sollen sich „beaufsichtigt fühlen“, um die Sicherheit zu haben, dass ein Erwachsener zur Stelle ist, wenn sie ihn brauchen

–        in regelmäßigen Gesprächskreisen werden sie an Entwicklungen und Planungen beteiligt und können mit den Erziehern/innen über Wünsche, Anregungen oder auch Kritikpunkte diskutieren

3.2 Mittagessen

Das gemeinsame Mittagessen stellt einen wichtigen Punkt des Tagesablaufes der Kinder dar.

Die Mahlzeit wird in den wohnlich und liebevoll gestalteten Räumen des Pavillons in der Zeit von 12°° bis 14°° Uhr eingenommen.

Die Teilnahme ist verbindlich.

In ihrer Tischgruppe können Kinder ihre Erlebnisse erzählen, den Kontakt zur Betreuungskraft suchen und Verabredungen für die Spielzeit treffen.

Auf eine ausgewogene, kindgerechte und gesunde Verpflegung wird besonderer Wert gelegt.

Wir versuchen, auf gesundheitliche Bedürfnisse einzugehen.

Die Kinder erleben die Mahlzeit mit angemessenen Ritualen in möglichst kleinen Gruppen, um Tischkulturen gemeinsam zu erarbeiten, zu festigen und einzuhalten.

Die Zusammensetzung der Gruppen ist vom Stundenplan abhängig.

Ziele / Wünsche:

  • Ø Erweiterung des Mensabereiches um eine zweite Essensausgabe und weiteres Personal, um eine intensivere Betreuung und eine entspanntere Atmosphäre in kleineren Gruppen zu ermöglichen.
  • Ø Vielleicht gelingt es so, dass die Jungen und Mädchen das Mittagessen wieder als Ruhepol im Tagesablauf wahrnehmen.
 
 

3.3 Hausaufgaben

Hausaufgaben dienen der Vertiefung und Weiterführung des schulischen Lernens.

Die Kinder werden angeleitet und begleitet mit dem Ziel, Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen, indem sie ihre Aufgaben sorgfältig, verlässlich und weitgehend selbstständig anfertigen.

Die Hausaufgabenbetreuung erfolgt in der Regel im Klassenverband unter Anleitung einer gleich bleibenden Fachkraft.

In familiärer Atmosphäre gibt sie dem Kind Hilfe zur Selbsthilfe.

Sie steht in regelmäßigem Kontakt mit Eltern und Lehrkräften der Jungen und Mädchen.

Jeder Hausaufgabengruppe steht ein fester Klassenraum zur Verfügung.

Die Mitglieder des Lehrerkollegiums, die stundenweise in den OGS-Betrieb eingebunden sind, führen in einigen Klassen mit den OGS-Kindern im Anschluss an deren regulären Stundenplan Förderstunden durch oder unterstützen einzelne Hausaufgaben-Gruppen.

Jede Betreuungskraft begleitet „ihre“ Hausaufgabengruppe nach Möglichkeit für 4 Schuljahre.

Des Weiteren achtet sie darauf, dass die Aufgaben im Rahmen der Fähigkeiten des einzelnen Kindes erledigt werden.

Ein Eltern-Info-Brief mit genaueren Angaben zu den Hausaufgaben wird zu Beginn des Schuljahres verteilt.

Wir bieten für alle Eltern 1x im Halbjahr einen HA-Sprechtag an.

Die Hauptverantwortung und letzte Kontrolle der Hausaufgaben liegt bei den Eltern.

Für die Zukunft der Hausaufgabengestaltung wünschen wir uns mittels regelmäßiger Stufenkonferenzen einen intensiveren Austausch zwischen den Hausaufgabenkräften und den zuständigen Lehrern.

Da wir außerdem häufig beobachten, dass Kinder mit den Hausaufgaben überfordert sind und nicht selbstständig beginnen können, würden wir uns die Vergabe von differenzierten Aufgaben wünschen, die stärker auf das jeweilige Leistungsvermögen der Kinder abgestimmt sind.

Auch die Arbeit mit Wochenplänen käme unserer Arbeit zu Gute, da wir so die HA-Betreuung flexibler gestalten können.

Spielen ist Lernen ohne es zu wissen.

                                                                Hofer

3.4 Kursangebote

Unser Ziel ist es, durch die Kurse die persönlichen Interessen und Begabungen des Kindes zu fördern. Diese vermitteln sportliche, musikalische oder auch kreative Inhalte und vertiefen viele Kenntnisse und Fertigkeiten.

Je nach ihren Neigungen und momentanen Bedürfnissen wählen die Jungen und Mädchen die unterschiedlichen Angebote.

Dadurch können sie viele eigene neue Fähigkeiten entdecken, Interessen wecken und durch Unterstützung von anderen weiterentwickeln.

Gerade nicht so leistungsstarke Kinder haben dadurch die Möglichkeit, Anerkennung zu erfahren und darüber ihr Selbstwertgefühl aufzubauen.

So werden sie motiviert, ihre Interessen weiter zu verfolgen und sich Neues zuzutrauen. Kinder, die hierüber Zuwendung und Selbstbestätigung erfahren, bauen viele ihrer aufgestauten Ängste ab.

Die Angebote richten sich nach dem ermittelten Bedarf der Kinder und nach den Möglichkeiten, qualifizierte Kursleiterinnen (auf Honorarbasis oder ehrenamtlich) zu gewinnen.

  • Ø Bewegungsförderung durch Sport, z.B. Basketball, Fußball, Tanz, Turnen…
  • Ø Musisch-kreative Förderung durch Kunst- und Werkangebote, Theaterprojekte, Chor- und Instrumentalunterricht
  • Ø Projektorientierte Aktivitäten, z.B. Begegnung mit Naturphänomenen, Wetter-Wasser-Wiese-Wald; Gestalten von Festen und Feiern im Jahreslauf
  • Ø Wir versuchen, die AG-Wünsche der Jungen und Mädchen, die in Gesprächen geäußert werden, in den AG-Plan einzubauen.
  • Ø In vergangenen Schuljahren durften die Kinder, die sich dies zutrauten, in der letzten Woche vor den Ferien an jeweils einem Tag eine AG „von Kindern für Kinder“ anbieten.

 

Die Anmeldung an den AGs erfolgt in Absprache mit den Eltern.

Die Teilnahme ist für Kinder in der Offenen Ganztagsschule kostenlos und freiwillig. Jedoch bindet sich ein Kind für die Dauer des Kurses.

3.5 Freispiel

Im Laufe des Tages haben die Kinder zu unterschiedlichen Zeiten die Möglichkeit zum „freien Spiel“ sowohl in ihrem Gruppenraum, in den Bahnwaggons als auch auf dem Schulhof.

Die Jungen und Mädchen kommen oft bereits vor der Schule und nutzen die verschiedenen Bereiche zum Spielen, Basteln, Lesen oder auch Verkleiden.

Je nachdem, wann der Unterricht beendet ist, besteht auch die Möglichkeit, vor oder nach dem Mittagessen am Freispiel der Gruppe teilzunehmen und dann natürlich wieder nach Erledigung der Hausaufgaben.

Diesen Freizeitbereich sollen die Kinder ohne den in unserer Schulform nicht zu vermeidenden Leistungsdruck erleben können.

Sie können hier nach ihren Bedürfnissen die unterschiedlichen Angebote nutzen, ihre Interessen weiterverfolgen, bestimmte Rollenvorstellungen erproben, eigene Grenzen erfahren und auch Enttäuschungen ertragen lernen.

Die Jungen und Mädchen können durch die Äußerung von Wünschen und Ideen in ihrer Gruppe auch lernen, ein Mitspracherecht nach demokratischem Prinzip zu entwickeln.

Dazu gehört:

  • Ø gemeinsames Aufstellen von Gruppenregeln
  • Ø Beteiligung bei Planungen
  • Ø Einbringen von Problemen und Konflikten
  • Ø Mitverantwortung erlernen

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Freispiels sind die sozialen Kontakte der Kinder untereinander aber auch zu den erwachsenen Bezugspersonen.

Sie sollen sich angenommen und mit ihren Stärken und Schwächen akzeptiert fühlen, andererseits aber auch die anderen Kinder in ihrem „Selbst-Verständnis“ annehmen, um so die Voraussetzung für ein friedliches Miteinander zu schaffen.

Dies geschieht durch „Üben“ von:

  • Ø Freundschaften schließen
  • Ø Kontakte aufbauen zu neuen Gruppenmitgliedern
  • Ø Rücksichtnahme
  • Ø Verantwortungsgefühl
  • Ø Freundlichem Umgangston
  • Ø Hilfsbereitschaft
  • Ø Eigene Bedürfnisse vertreten und die der anderen akzeptieren

3.6 Pädagogisches Konzept zu den Schulanfängern

  • Ø Vor den Sommerferien wird ein Informationsnachmittag für alle neuen OGS- und Betreuungsfamilien angeboten.

    Dort wird alles Wissenswerte rund um diese Betreuungsformen

    besprochen und die Eltern können aufkommende Fragen stellen

    und sich informieren, während die Kinder im Gebäude oder auf

    dem Schulhof betreut werden.

  • Ø Natürlich können die Eltern mit ihren Kindern nach Absprache auch gerne in der OGS hospitieren, um sich einen ersten Eindruck zu gewähren.
  • Ø In der Schuleingangsphase verstärken wir unsere Personaldecke, um intensiver auf die Wünsche, Bedürfnisse und Probleme der Jungen und Mädchen eingehen zu können und ihnen den Einstieg zu erleichtern.
  • Ø In den ersten Tagen bringen wir die Kinder morgens zur Klasse und holen sie nach dem Unterricht auch von dort wieder ab.
  • Ø Wir versuchen, die älteren Kinder mit ins Boot zu nehmen, indem wir sie bitten, den Neuen verschiedene Dinge zu zeigen, mit ihnen bestimmte Wege zurück zu legen oder ähnliches.
  • Ø Zu Beginn dürfen die Jungen und Mädchen eher aus der OGS abgeholt werden, sie sollten aber am Mittagessen und an der Hausaufgabenbetreuung teilnehmen und auch die gewählte/n AG/s bis zum Ende besuchen.

 3.7 Professionelle Präsenz

„Ich lehne Gewalt ab, weil das Gute, das sie zu bewirken scheint, nicht lange anhält; dagegen ist das Schlechte, das sie bewirkt, von Dauer.“  (M. Ghandi)

 Das Team der OGS bildet sich derzeit auf den Grundlagen des Konzepts der „Professionellen Präsenz“ nach Haim Omer fort.

Dieses Konzept der elterlichen und pädagogischen Präsenz –auch „Neue Autorität“ genannt- wurde von Haim Omer an der Universität Tel Aviv entwickelt.

Es basiert u.a. auf der sozialpolitischen Idee und Praxis des gewaltlosen Widerstandes Mahatma Ghandis und soll Eltern helfen, dem provokanten Verhalten ihrer Kinder nicht mehr hilflos gegenüber zu stehen.

Diese Verhaltensweisen (Provokationen; Wutausbrüche; Gewalt gegen andere, sich selbst und Gegenstände…) führen nicht selten auch bei Pädagogen zu Hilflosigkeit und dem Verlust der eigenen professionellen Präsenz.

Ziel des Ansatzes von Haim Omer ist der Aufbau oder die Wiederherstellung einer entwicklungsfördernden guten Beziehung zwischen Kindern und Pädagogen.

Die Autorität, die dadurch erreicht wird, basiert nicht auf Macht und Überlegenheit, sondern darauf, entschlossen für die Kinder „da“ zu sein (Ankerfunktion), ihnen zu zeigen „Du bist uns wichtig!“.

 Weitere Prinzipien dieses Konzeptes sind:

–        Beziehungsgesten:  Das Kind wird als Person und Persönlichkeit wertgeschätzt, denn die Beziehungsgesten (gemeinsame Aktivitäten, kleine Geschenke…) sind unabhängig vom Verhalten.

–        Wiedergutmachung: Auf eine Verletzung bzw. auf einen angerichteten Schaden muss eine Wiedergutmachung folgen. Ein Mitarbeiter begleitet diesen Prozess, allerdings kann das Kind nicht dazu gezwungen werden.

–        Netzwerk: Gewaltloser Widerstand gegen ein konkretes destruktives Verhalten wirkt umso kraftvoller, je mehr er durch Unterstützer von außen mitgetragen wird.                                             

„Um ein Kind zu erziehen, bedarf es eines ganzen Dorfes.“

(afrikanisches Sprichwort)

–        Verzögerung und Beharrlichkeit: Der Pädagoge muss nicht sofort Maßnahmen ergreifen. Indem er sie ankündigt und „vertagt“, gewinnt er Zeit und Handlungsspielraum für eine gute Lösung („Ich akzeptiere dieses Verhalten nicht und werde mich mit … beraten und Maßnahmen überlegen…“). Die Pädagogen bleiben dran und kommen (darauf) zurück.  („Schmiede das Eisen, wenn es kalt ist.“).

  • ØDie „Neue Autorität“ verspricht keine Wunder und verteilt keine Rezepte. Sie zeigt aber konkrete Möglichkeiten auf, mit Hilfe von gewaltfreiem Widerstand die Autorität der Erwachsenen zu stärken und Kindern Halt und Orientierung zu geben, damit Entwicklung in einer angstfreien (oder angstreduzierten) Atmosphäre (wieder) möglich ist.

 

4. Kooperation

4.1     Lehrerkollegium

 Seit Einführung der OGS arbeiten wir in verschiedensten Bereichen und Foren mit dem Lehrerkollegium zusammen, um den „Vormittag“ und „Nachmittag“ noch enger zu verzahnen und zum Wohle der Kinder zu agieren.

  • Ø regelmäßige Teilnahme an der Lehrer-Dienstbesprechung
  • Ø die Rektorin oder eine Lehrkraft nimmt als Bindeglied an den Dienstbesprechungen der OGS teil
  • Ø regelmäßige DBs der OGS-Leitung mit der Rektorin und Konrektorin
  • Ø Teilnahme an Stufenkonferenzen
  • Ø Einige Lehrkräfte arbeiten in der Hausaufgabenförderung oder bieten den Kindern Förderstunden im Anschluss an deren regulären Stundenplan. Diese Förderung kann sich auf schulische oder auch soziale Bereiche beziehen.
  • Ø Austausch über einzelne Kinder
  • Ø Gemeinsame Teilnahme an JanS / Quigs
  • Ø Gemeinsame Elterngespräche
  • Ø Gegenseitige Unterstützung bei Fachtagen (Elternsprechtag, Fortbildung…)

 Unsere Ziele und Wünsche im Hinblick auf die Kooperation mit dem Lehrerkollegium:

  • Ø intensivere Zusammenarbeit zwischen den HA-Kräften und den Kollegen /innen einer Stufe
  • Ø Synchronisation der Elternsprechwoche mit dem HA-Sprechtag
  • Ø Hausaufgaben als Wochenpläne, da so die tägliche Menge der Hausaufgaben flexibel an den Stundenplan angepasst werden kann.

Wir sind alle Blätter an einem Baum.

Das eine symmetrisch, das andere nicht.

Keins dem anderen gleich

Und doch alle gleich wichtig dem Ganzen.

4.2 Eltern 

Die Beteiligung und Mitwirkung der Eltern ist ebenfalls in den Grundsätzen der OGS zu verankern. Die Eltern als wichtigster Beziehungspartner ihrer Kinder sollen sich in der OGS willkommen und angenommen fühlen, an der Gestaltung mitwirken und den Betreuungs- und Erziehungsprozess ihrer Kinder maßgeblich mitbestimmen.

Davon ausgehend, dass die Betreuung in der OGS keine abnehmende, sondern eine ergänzende Hilfestellung in ihrer Erziehung ist, ist eine Beteiligung der Eltern von Beginn an notwendig.

Dies ist umzusetzen durch:

  • Ø Elternmitwirkungsgremien ( Elternversammlungen, Vertreterwahlen)
  • Ø Regelmäßige Elterngespräche über den Verlauf der Betreuung
  • Ø Mitwirkung der Eltern in bestimmten Projekten mit bestimmten Aufgaben
  • Ø Aufbau eines Beratungsnetzes (JanS, Erziehungshilfe, Beratungsstelle)
  • Ø Gemeinsame Feierlichkeiten
  • Ø Angebot eines Hausaufgabensprechtages

Elternabende und Elternbriefe dienen dem Austausch über die erzieherische Arbeit mit den Kindern. Die pädagogischen Kräfte des Ganztags und die gewählten Elternvertreter werden zu den Sitzungen der Schulgremien eingeladen, bzw. an Tagesordnungspunkten, die den Ganztag betreffen, mit beratender Stimme beteiligt. 

Ziele / Wünsche:

  • Ø bei einigen Kindern könnten wir nach Absprache den Termin beim Elternsprechtag gemeinsam besuchen, bzw. einen individuellen Termin mit der Lehrkraft absprechen.

 

4.3 „Dritte“

Neben den Eltern und dem Lehrerkollegium gibt es weitere Personen, Einrichtungen und Institutionen, mit denen wir zusammen arbeiten.

  • Ø die Offenen GanztagsSchulen aus Iserlohn
  • Ø JanS (Jugendhilfe an Schule)
  • Ø Jugendamt
  • Ø Erziehungsberatungsstellen
  • Ø Berufsschulen
  • Ø Kindergärten
  • Ø Weiterführende Schulen
  • Ø Vereine/Institutionen
  • Ø Kirchengemeinde
  • Ø Frauenhaus  
 

5. Fort- und Weiterbildung

  • Ø einmal im Jahr veranstalten wir einen Pädagogischen Ganztag den wir für eine interne Fortbildung, Arbeit am Konzept oder auch Reflexionen nutzen
  • Ø Interne Fortbildungen über den Arbeitgeber
  • Ø Fachliteratur / Internet
  • Ø 1. Hilfe-Kurs

Ziel / Wunsch:

  • Ø ein gemeinsamer pädagogischer Teamtag mit dem Lehrerkollegium einmal im Jahr

 

6. Öffentlichkeitsarbeit

  • Ø Homepage der Schule
  • Ø Zeitungsberichte
  • Ø Aushänge in Kitas
  • Ø Info-Stände auf Schulfesten
  • Ø Info-Veranstaltung in der FS I am Berufskolleg einmal im Jahr

 

7. Evaluation

Im Laufe des Jahres nutzen wir Dienstbesprechungen in unterschiedlichen Zusammensetzungen (gesamtes Team, Hausaufgabenkräfte, kleines Team…), den Pädagogischen Ganztag oder auch spontane Reflexionsgespräche, um unsere Arbeit und unsere Zielvorstellungen zu überprüfen.

Je nach Ergebnis werden Ziele erweitert und intensiviert oder auch verändert, Strukturen aufgebrochen und auch das pädagogische Konzept überarbeitet und an neue Gegebenheiten angepasst.

 

8. Ausblick 

Zurzeit ist es noch so, dass trotz sinkender Schülerzahlen die Anmeldungen für die OGS zunehmen.

Dies liegt zum einen daran, dass die Akzeptanz und der Bekanntheitsgrad der OGS-Arbeit seit deren Einführung gestiegen sind. Zum anderen sicher an der wachsenden Anzahl berufstätiger Alleinerziehender oder auch Doppelverdiener.

Auf Grund dessen wird es immer wichtig sein, die Raumgestaltung der vorhandenen Räume gemeinsam mit den Kindern im Blick zu behalten und gegebenenfalls zu verändern, um auf deren Bedürfnisse eingehen zu können.

Wie bereits in einigen vorangehenden Punkten schon erläutert, wird es uns zum Wohle der Kinder und zur Intensivierung der pädagogischen Arbeit weiterhin sehr wichtig sein, den Vor- und Nachmittag stärker zu verzahnen.

Ein weiterer Wunsch ist die Erweiterung des Personals sowohl stundenmäßig als auch von der Professionalität, um der Individualität der Kinder und den steigenden Anforderungen besser gerecht zu werden.

Ein Kind

Ein Kind, das ständig kritisiert wird,

lernt zu verdammen.

Ein Kind, das geschlagen wird,

lernt zu schlagen.

Ein Kind, das verhöhnt wird,

lernt Schüchternheit.

Ein Kind, das der Ironie ausgesetzt wird,

bekommt ein schlechtes Gewissen.

 

Aber ein Kind, das ermuntert wird,

lernt Selbstvertrauen.

Ein Kind, dem mit Toleranz begegnet wird,

lernt Geduld.

Ein Kind, das Ehrlichkeit erlebt,

lernt Gerechtigkeit.

Ein Kind, das Freundlichkeit erfährt,

lernt Freundschaft.

Ein Kind, das Geborgenheit erleben darf,

lernt Vertrauen.

Ein Kind, das geliebt und umarmt wird,

lernt Liebe in dieser Welt zu empfinden.

 Mit einer Kindheit voller Liebe

Kann man ein halbes Leben hindurch

Für die kalte Welt haushalten.

 

                                                Jean Paul